Dein Pferd ist aufgesattelt und du hast bereits das erste Mal angegurtet. Jetzt ist die Frage, wie du den Sattel richtig fest gurtest. Du führst dein Pferd auf dem Reitplatz zum Aufsitzen und stehst neben deinem Pferd. Wie auch beim Aufsatteln sind es die meisten Pferde gewöhnt, von links aufgesattelt und auch von links angegurtet zu werden.
Du fasst mit der Hand unter den Sattelgurt und wirst merken, dass das Pferd durch das Führen bereits einen lockereren Sattelgurt bekommen hat. Das bedeutet, dass du jetzt den Sattelgurt das erste Mal etwas strammer angurten kannst.
Für das Aufsitzen angurten
Bevor du aufsitzt ist es wichtig zu kontrollieren, ob der Sattel nach hinten gerutscht ist. Dies kann passieren, wenn du eine längere Strecke zwischen aufsatteln angurten und dem ersten Aufsitzen in der Reithalle zurückgelegt hast.
Den lockeren Gurt erkennst du daran, dass zwischen dem Gurt und dem Ellenbogen des Pferdes mehr als eine Handbreit Platz ist.
Ebenso solltest du überprüfen, ob der Schwerpunkt des Sattels auch noch im Schwerpunkt der Sattellage liegt. Wenn das nicht der Fall ist, musst du den Gurt noch mal aufmachen und den Sattel wieder nach vorne legen, um mit dem Strich des Felles den Sattel in die richtige Position zu rücken.
Ein Sattel der verrutscht ist, solltest du nicht in dieser Position angurten. Wenn der Sattel nicht in der richtigen Position ist, kann das bei deinem Pferd zu Unbehagen führen, außerdem passt ein Sattel nicht optimal, wenn er nicht an der richtigen Stelle liegt. Der Sattel ist dafür konzipiert, dass er zum Reiten im Schwerpunkt der Sattellage deines Pferdes liegt.
Dein Sattel befindet sich jetzt in der richtigen Position und du kannst mit der Hand die Gurtstrupfen vorsichtig Loch für Loch durch den Sattel ziehen. Dies solltest du nicht mit Gewalt und viel Kraft machen, sondern vorsichtig Zentimeter für Zentimeter.
Dein Sattelgurt ist dann fest genug, wenn du mit der Hand noch unter den Sattelgurt fassen kannst, er sich jedoch stramm aber nicht unangenehm für dich anfühlt. Du solltest vermeiden, dass wenn du aufsitzt, der Sattel zu dir rutscht.
Solltest du also nicht stramm genug angegurtet haben, kann es passieren, dass dir der Sattel beim aufsitzen entgegenkommt.
Gerade bei Pferden, die einen etwas runderen Bauch haben, kann das schnell passieren. Vor allem, wenn du keine Aufsitzhilfe zur Verfügung hast und von unten aufsitzen musst, solltest du darauf achten, dass dein Sattel stramm genug ist, damit der Sattel nicht verrutscht.
Im Idealfall hast du auf der anderen Seite jemanden der gegen hält, damit er dein Gewicht beim Aufsitzen ausgleichen kann oder du nutzt eine Aufstiegshilfe, mit der du dich direkt in den Sattel setzen kannst, ohne die Steigbügel benutzen zu müssen.
Wie viel muss ich denn auf welcher Seite nachgurten?
Wahrscheinlich hast du dich auch schon gefragt auf welcher Seite des Sattelgurtes du wie viele Löcher nachgurten musst. Im Idealfall ist der Sattelgurt auf beiden Seiten in der gleichen Höhe nachgegurtet.
Gerade wenn du einen anatomisch geformten Sattelgurt benutzt, ist es wichtig, dass du den Gurt in der Mitte des Bauches deines Pferdes platzierst. Dies erreichst du, indem wir auf beiden Seiten des Sattelgurtes die gleiche Lochanzahl nachgurte.
Wenn du den Gurt immer nur auf einer Seite nachgurtest, wirst du die Haut, Faszien und Muskeln deines Pferdes immer einseitig belasten.
Im Sattel nachgurten
Wenn du jetzt aufgesessen bist, kann es sein, dass du noch einmal nachgurten musst. Viele Pferde lassen Luft ab, wenn du erstmal im Sattel sitzt. Wie du nachgurtest, wenn du oben sitzt, hängt davon ab, ob du einen Langgurt oder einen Kurzgurt hast.
Solltest du einen Kurzgurt haben, erkennst du dies daran, dass der Gurt schon weit vor dem Sattelblatt endet. Du musst dich nach vorne beugen und mit der Hand fast bis auf Höhe deines Fußes fassen, um die Gurtstrupfen zu erreichen.
Jetzt lässt du die Gurtstrupfen Loch für Loch durch deine Hand nach oben fahren. Mit dem Zeigefinger führst du den Metallstift, um zu vermeiden, dass dir der Gurt durch die Hand rutscht. Sollte sich dein Pferd bewegen, so kannst du mit wenig Kraftaufwand trotzdem sicher nachgurten.
Wenn du den Kurzgurt nachgurtest, hältst du mit der anderen Hand die Zügel fest, damit du die Kontrolle über dein Pferd nicht abgeben musst. Auch von oben solltest du kontrollieren, wie stark du nachgurtest.
Bei dem Festgurten macht es keinen Sinn, deinem Pferd völlig die Luft abzuschnüren. Sollte dein Sattel sehr unruhig sitzen und viel rutschen, solltest du neben dem Gurt auch den Sattel an sich noch mal überprüfen lassen. Möglicherweise gibt es einen Sattel, der deinem Pferd besser passt. Ein Sattler könnte vielleicht deinen Sattel überprüfen, damit er die Polsterung, das Kopfeisen oder die Winkelung anpasst.
Angurten Langgurt
Wenn du einen Langgurt an deinem Pferd hast, kannst du dich nicht nach vorne beugen, sondern musst unter dein Sattelblatt greifen. Dies bekommst du hin, indem du dein Bein nach vorne über die Pausche ziehst und dann die Zügel in eine Hand nimmst. Mit der anderen Hand drückst du das Sattelblatt nach oben, sodass du unter das Sattelblatt greifen kannst.
Jetzt siehst du den Langgurt der direkt unter dem Sattelblatt befestigt ist.
Fasse wie beim Kurzgurt jetzt die Strupfen an und ziehe langsam Loch für Loch die Gurtstrupfen durch die Ösen nach oben. Mit dem Zeigefinger hältst du den Metallstift fest, sollte dein Pferd losgehen und du plötzlich den Gurt loslassen, würde die Strupfe sofort festziehen und du nicht den Gurt verlieren.
Wie beim Kurzgurt überprüfst du jetzt auch, wenn du fertig gegurtet hast, wie fest du angegurtet hast. Dazu kannst du beim Langgurt unter den Gurt greifen der sich auf Höhe des Bauches befindet.
Dazu musst Du dich möglicherweise ein wenig nach vorne lehnen und weiter nach unten greifen. Wieder sollte der Gurt weder zu fest noch zu locker sein. Du solltest die Hand fast unter den Gurt schieben können, es sollte sich jedoch nicht unangenehm anfühlen.
Auf welche Höhe soll ich nachgurten, wenn ich von oben nachgurte?
Wie auch von unten gilt der Grundsatz, dass der Gurt in der Mitte des Bauches deines Pferdes liegen sollte. Das bedeutet, dass du auf beiden Seiten des Sattels ungefähr in das gleiche Loch nachgurten solltest. Manchmal erscheint es für dich auf einer Seite leichter zu sein, nachzugurten, dass kann daran liegen, dass du Rechtshänder bist und mit der rechten Hand mehr Kraft hast und stärker nachgurten kannst.
Trotzdem solltest du darauf achten auf beiden Seiten gleich hoch nachzugurten.
Für jedes Pferd und jeden Typus gibt es verschiedene Gurtformen – die richtige Gurtform und die richtige Materialität des Gurtes tragen dazu bei, dass der Sattel dem Pferd angenehmer sitzt.
Wir haben für dich die Frage – welcher Gurt ist der Richtige? beantwortet. Wir freuen uns, wenn du auf unserem Blog stöberst und mehr über das Thema Gurte erfährst – dein Pferd wird es dir bestimmt danken.