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Reitpad oder Fellsattel?

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Du kannst dich nicht entscheiden, ob du ein Reitpad oder einen Fellsattel ausprobieren möchtest? Vielleicht gibt dir das Reitpad ein sicheres Gefühl beim Reiten oder dir behagt die Gemütlichkeit im Fellsattel mehr?

Beide Formen könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie ergänzen sich aber auch.

Wir zeigen dir die Unterschiede zwischen einem Reitpad und einem Fellsattel. Beide Sättel haben Vor- aber auch Nachteile, die du vor dem Kauf unbedingt kennen solltest.

Was ist ein Reitpad?

Das Reitpad ist eine gepolsterte Unterlage zum Reiten – ähnlich einer Satteldecke mit weicher Füllung. Es gibt bei einem Reitpad jedoch keine Sattelkissen, die für eine gleichmäßige Druckverteilung sorgen. Der Schnitt eines Reitpads variiert je nach Hersteller.

Reitpads werden von unterschiedlichen Herstellern angeboten. Um einige zu nennen, die zu den bekanntesten gehören: Brockamp, Barefoot oder LaBona. Diese sind heute in fast allen Reitsportgeschäften vertreten und natürlich gibt es noch weitere Hersteller.

Vorteile Reitpad

Vorteile eines Reitpads für dein Pferd sind zum Beispiel:

  • freie Bewegung deines Pferdes unter dem Sattel
  • geringer Kaufpreis
  • passt sich der Rückenlinie deines Pferdes an

Das Reitpad bietet gegenüber einem herkömmlichen Sattel als auch einem Baumsattel den Vorteil, das dein Pferd sich darunter noch freier bewegen kann. Sollte dein Pferd Probleme unter einem Baumsattel zeigen, so kann das Reitpad deinem Pferd helfen, wieder Vertrauen in den Sattel zu bekommen.

Ein weiterer Vorteil ist der geringe Kaufpreis. Im Vergleich zu einem Sattel ist der Kauf für ein Reitpad eine einmalige Sache.

Es kommen außerdem keine ständigen Anpassungen wie bei einem Sattel auf dich zu. Du kannst dein Reitpad mit einer passenden Unterlage verwenden und so zusätzlich und auch selbst polstern.

Ein gutes Reitpad besitzt einen geschwungenen Schnitt. So passt es sich möglichst der Rückenlinie von deinem Pferd an. Hierbei musst du darauf achten, einen Schnitt zu wählen, der zu deinem Pferd passt.

Dadurch, dass du mithilfe einer Unterlage unpassende Stellen am Pad ausgleichen kannst, hast du eigene Polstermöglichkeiten. Es gibt neben Lammfellunterlagen auch spezielle Reitpadunterlagen, die perfekt zugeschnitten sind.

Bei einer herkömmlichen Schabracke kann dir die Naht der Schabracke im ungünstigen Winkel unter dem Pad liegen und dein Pferd genau an dieser Naht Scheuerstellen entwickeln. Ein Reitpad besitzt diese schubbernden Nähte im Idealfall nicht.

Nachteile Reitpad

Es gibt viele positive Eigenschaften für ein Reitpad, trotzdem ist ein Reitpad kein Sattel und kann nicht alles kompensieren. Nachteile sind beispielsweise:

  • unsicheres Reitgefühl
  • keine oder geringe Widerristfreiheit
  • Gurt zieht Reitpad in den Rücken des Pferdes
  • wenige Modelle für schwierige Rückenlagen, z.B. sehr kurze, lange oder geschwungene

Nachteilig kann es sein, dass dir zum Beispiel das Reitgefühl nicht zusagt. Wenn du das Reiten im Sattel gewöhnt bist, wird es dir anfangs ungewohnt im Reitpad vorkommen.

Zusätzlich ist die Widerristfreiheit oft kaum gegeben. Dein Reitpad kann so zusammengenäht sein, das sich in der Mitte ein Wulst bildet. Wenn du nun darauf sitzt, drückt sich die wenige Widerristfreiheit völlig platt. Ebenfalls ist bei der Nutzung eines Gurtes darauf zu achten, dass sich das Reitpad nicht in den Rücken zieht und vermehrten Druck in der Sattellage ausübt.

Deswegen ist eine gepolsterte Unterlage unter deinem Reitpad ein wichtiger Beitrag für die Widerristfreiheit deines Pferdes. Damit dein Pferd unter dir mit Reitpad gut mitschwingt, braucht es genügend Platz zwischen Reitpad und Widerrist.

Die Größen sind selten auf die perfekte Rückenlänge deines Pferdes zugeschnitten. Wenn du ein Pferd mit sehr langem, zu kurzem oder viel Schwung im Rücken hast, ist die Auswahl eines wirklich passenden Reitpads nicht so einfach.

Was ist ein Fellsattel?

Ein Fellsattel hat keinen Sattelbaum. Der Sitz ist mit Fell ausgekleidet und hat je nach Ausrichtung andere Galerien. Es gibt unterschiedliche Fellsattel-Größen: So gibt es für Ponys, Warmblüter und sogar Kaltblüter eigene Größen und Modelle zu kaufen.

Ob für die Dressur oder einen Ausritt, der Fellsattel kann auch zum Springen genutzt werden.

Unter der Sitzfläche selbst ist, anders als beim Reitpad, eine Form von Sattelkissen angebracht. Die meist anklettbaren Kissen bieten daher eine gute Wirbelsäulenfreiheit und drücken in der Theorie nicht auf.

Vorteile Fellsattel

Der beliebte Fellsattel wird bereits von vielen Reitern verwendet. Vorteile sind dabei:

  • bequemes Sitzgefühl
  • günstiger als ein herkömmlicher Sattel
  • näher am Pferd
  • für dein Pferd sehr bequem da nachgiebig

So ähnlich wie ein Reitpad ist ein Fellsattel sehr bequem und günstig. Jedoch gibt es heute bereits teurere Fellsättel, die an den Preis eines normalen Sattels heranreichen.

Anders als das Reitpad, was wirklich nur ein „Pad“ ist, hat der Fellsattel meist geringe Pauschen, anklettbare Sattelkissen mit Fellüberzug sowie eine Art Hinterzwiesel.

Vorteil des Fellsattels ist, dass er Vorkehrungen für die Widerristfreiheit als auch ausreichenden Abstand zur Wirbelsäule trifft.

Im Winter ist das Sitzgefühl in einem Fellsattel richtig angenehm. Du freust dich bestimmt auf das flauschige Sitzgefühl, wenn die Temperaturen sich dem Gefrierpunkt annähern. Gerade im Winter ist das Reiten im Fellsattel sehr angenehm, da das Fell zusätzlich von unten wärmt.

Einige Reiter legen das Reitgefühl als Vorteil aus, anderes jedoch als Nachteil. Dies musst du für dich selbst entscheiden. Im positiven Sinne sitzt du näher am Pferd und spürst intensiver alle Bewegungen und Schiefen, die dein Pferd hat und macht.

Für dein Pferd ist der Vorteil der Biegsamkeit des Fellsattels, ähnlich wie beim Reitpad, für seine Bewegung von Vorteil. Keine starren Ortenden (das sind die Enden deines Kopfeisens im herkömmlichen Sattel) stoßen in seine Schulter.

Unter deinem Fellsattel kannst du Lammfellschabracken nutzen. Dann profitiert dein Pferd auch von den positiven Eigenschaften. Bei deiner Entscheidung, ob sich noch mehr Lammfell unter dem Fellsattel lohnt, kannst du dich hier besser informieren.

Nachteile Fellsattel

Da wir bereits einige Zeit lang selbst einen Fellsattel besessen haben, wissen wir, welche Nachteile ein Fellsattel mit sich bringt:

  • für schwierige Sattellagen nicht geeignet
  • Steigbügel sind nur zum Federn geeignet, keine aktive Nutzung (bei einigen Fellsätteln)
  • Fellsättel können dich zu weit nach hinten setzen

Ein Fellsattel ist aufgrund seines nicht vorhandenen Sattelbaumes oder einer anderen Stützkonstruktion für schwierige Sattellagen nicht geeignet. Sollte dein Pferd einen starken Widerrist oder eine geschwungene Sattellage haben, kann der Fellsattel im Zweifel nicht die nötige Widerristfreiheit bieten und Druckstellen verursachen.

Bei der Nutzung von Steigbügeln gehen die Meinungen auseinander. Es gibt einerseits Ringe, an denen du die Steigbügelriemen am Fellsattel befestigen kannst. Dann sind fest verbaute Steigbügelanbringungen auch vertreten. Dies hängt ganz von deinem gewählten Fellsattel ab.

Klettsteigbügel eignen sich hier deutlich besser als herkömmliche. Der Steigbügel dient hierbei nur als Unterstützung und sollte wenig bis kaum belastet werden. Gegen ein gelegentliches Leichttraben oder Springen ist nichts einzuwenden.

Nachteilig ist jedoch, dass bei häufiger Nutzung deines Fellsattels, das Fell langsam seine flauschige Eigenschaft verlieren wird. Je nachdem, wie der Aufbau bei deinem Fellsattel ist, wirst du mit einem platten Fell doch härter sitzen.

Damit dein Fellsitz auch lange gemütlich bleibt, ist also eine stetige Pflege unerlässlich. Gerade bei Regen, Frost und allem, was deinem Fell auf deinem Fellsattel zusetzt, ist ein extra Augenmerk auf die richtige Pflege wichtig.

Einen weiteren Nachteil kennen wir von unserem eigenen Fellsattel. Für das Standard-Pferd mit Standard-Sattellage ist dies sicherlich kein Problem, wenn dein Pferd einen kurzen Rücken hat oder viel Schwung, solltest du jedoch darauf achten: Fellsättel sollten dich immer in den Schwerpunkt setzen.

Fazit Reitpad oder Fellsattel

Egal, ob du dich für ein Reitpad oder einen Fellsattel entscheidest: Die Grundregeln sind die gleichen wie bei einem normalen Sattel:

  • der Reiter sitzt im Schwerpunkt, mittig auf dem Rücken
  • niemals sollte dich ein Reitpad oder Fellsattel zu weit nach hinten oder vorne setzen
  • die Wirbelsäule deines Pferdes sollte keinen Druck erfahren
  • benutzt du einen Gurt oder Steigbügel, dürfen diese nicht in den Pferderücken ziehen

Diese Hinweise bringen uns noch nicht weiter, bei der Frage: Was ist denn jetzt besser – Reitpad oder Fellsattel?

Wir sind einige Zeit mit einem Fellsattel geritten und reiten heute immer noch mit einem Reitpad.

Ein großer Unterschied ist das Reitgefühl. Wer sicher auf dem Pferd sitzt und auch ohne Sattel keine Probleme hat, der wird mit einem Reitpad gut zurechtkommen.

Ein Fellsattel rahmt dich etwas mehr ein und gibt durch leichte Pauschen ein Sattel ähnliches Gefühl. Das Reitpad ist völlig frei und bietet dir das Maximum an Bewegungsfreiheit.

Für dein Pferd können beide Varianten das Richtige sein. Für unsere Stute war ein Fellsattel jedoch nichts – wir saßen zu weit hinten, da ihr Rücken sehr kurz ist. Schon nach kurzer Zeit lief sie daher verspannt und wir haben den Fellsattel verkauft. Möglicherweise hätte jedoch ein anderes Modell hier Abhilfe geschaffen.

Egal für was du dich entscheidest, achte darauf, dass Fellsattel und Reitpad zu dir und deinem Pferd passen: von der Länge, der Größe und dem Punkt, wo du auf dem Pferd sitzt.

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